Luftkurort Schlüchtern

Der Hessische Minister für Arbeit, Volkswohlfahrt und Gesundheitswesen hat durch Urkunde vom 27. Oktober 1966 der Stadt Schlüchtern das Prädikat "Staatlich anerkannter Luftkurort" zuerkannt. Grundlage war damals vor allem das Naherholungsgebiet um den Acisbrunnen und der große Stadtwald.



Bei den klimatischen Voruntersuchungen konnte vor allem auf die Angaben der seit 1936 in Schlüchtern bestehenden Klimahauptstation zurückgegriffen werden. Dort werden bis heute dreimal täglich um 7.22 Uhr, 14.22 Uhr und 21.22 Uhr Beobachtungen über Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Niederschlag und auch solche über Gewitter oder Nebel angestellt und aufgezeichnet. Das Hessische Amt für Landeskultur Hanau ermittelte 1976 für Schlüchtern, je nach Höhenlage, eine durchschnittliche Jahrestemperatur zwischen 6,5 und 8 Grad Celsius sowie eine mittlere Jahresniederschlagsmenge zwischen 780 (Herolz) und 900 (Ahlersbach), in der Innenstadt 820 Millimeter. Die Vegetationsperiode beträgt und 210 - 230 Tage. Das Klima schwankt, je nach Höhenlage, in der Gesamtstadt zwischen ziemlich mild, ziemlich kühl und ziemlich rau.

Seit der erstmalige Verleihung des Prädikates „Luftkurort“ trägt Schlüchtern ununterbrochen diese Auszeichnung, deren Grundlage das einmalige Klima, der Waldreichtum und die Möglichkeiten der Naherholung im Stadtgebiet sind.

Am 23.12.2014 wurde Schlüchtern erneut das Prädikat „Luftkurort“ vom Hessischen Fachausschuss für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen für die nächsten 10 Jahre verliehen. Dafür musste die Stadt aufwendige Luftmessungen durchführen und zusätzliche Auflagen erfüllen.

[Textteile aus Hans Möller „Geschichte und Geschichten aus Schlüchtern“ CoCon-Verlag Hanau]