„Werden nicht müde, kreative Lösungen zu suchen“
Beim Jahresempfang der Stadt Schlüchtern und des Gewerbevereins WITO war einiges los: Knapp 300 Bürgerinnen und Bürger strömten in die Stadthalle, um sich die Vorstellung der neuen Stadtmarke anzuschauen und Impulse für die Zukunft der Stadt zu bekommen. Unter dem Motto „Lebe deinen Raum“ wurde während der Podiumsdiskussion über aktuelle und zukünftige Projekte gesprochen.
„Die Welt ist im Wandel, auch die Kleinstädte stehen vor einer Transformation. Um diese zu überstehen, müssen wir neue Wege einschlagen“, betonte Matthias Möller eingangs in seiner 20-minütigen Eröffnungsrede. Die Herausforderungen und die Antworten darauf seien vielfältig und erforderten eine gewisse Flexibilität. Doch Möller sieht darin auch Chancen: „Wer weiß: Vielleicht gehen wir aus der Nummer sogar als Gewinner hervor.“
Auf den Bergwinkel und die Nachbarkommunen blickte anschließend Axel Ruppert, Vorsitzender des WITO: „Wir müssen enger zusammenrücken und in vielen Bereichen kooperieren, um langfristig attraktiv zu bleiben.“ Deshalb seien die Gewerbevereine von Steinau, Sinntal und Schlüchtern derzeit eifrig dabei, Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit auszuloten. Außerdem stellte Ruppert zwei neue Formate vor, mit denen für Unterhaltung und Austausch gesorgt werden soll: die WITO-After-Work-Party sowie das entsprechende Pendant für Azubis.
Moderiert wurde die dann folgende Podiumsdiskussion von dem Schlüchterner Lukas Bachmann, der zahlreiche Themen wie die Veränderungen im Einzelhandel, Freizeiträume für Jugendliche oder Leerstände in der Innenstadt ansprach, über die die Teilnehmer anschließend diskutierten. Um die Obertorstraße zu beleben, entstehe im Gebäude der ehemaligen VR Bank das Kaufhaus des Bergwinkels, kurz KaDeBe, erläuterte Thomas Rau von der Stadtverwaltung: „Wir wollen die Räumlichkeiten auf viele verschiedene Arten nutzen und Unternehmen und Vereinen eine Fläche bieten, um sich kostenlos zu präsentieren. Durch die Lage profitieren auch die Händler und Gastronomen in der Innenstadt.“ Rau betonte, dass es sich beim KaDeBe nur um eine Zwischennutzung handele.
Dr. Gunther Quidde von der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern zeigte sich in der kurzweiligen Runde von der bisherigen Entwicklung der Bergwinkelstadt begeistert: „Schlüchtern hat einen Prozess angestoßen, um sich für die Zukunft aufzustellen. Inzwischen sind schon erste Veränderungen sichtbar. Ich werde gespannt verfolgen, wie es weitergeht.“
Was an diesem Abend immer wieder deutlich wurde: Schlüchtern steckt mitten in einem Transformationsprozess. Um diesen zu unterstreichen, hat die Stadt ein neues Marketingkonzept beauftragt, das Karsten Frick von der Werbeagentur 10BrandsOnly vorstellte: „Das bisherige Logo ist 40 Jahre alt. Viele Facetten haben sich hier zu Gunsten von Schlüchtern verändert. Das neue Logo verdeutlicht selbstbewusst, was die Stadt zu bieten hat und wofür sie steht.“ Die forschen Werbeslogans, die Frick dann in Form zahlreicher Plakate präsentierte, sorgten für den einen oder anderen Lacher im Publikum.
Abschließend warf Matthias Möller einen Blick nach vorne und zeigte sich optimistisch: „Wir werden nicht müde, nach kreativen Lösungen zu suchen. Wir nehmen die Veränderungen an und wollen sie aktiv gestalten. Ich freue mich über jeden, der dabei ist und sich einbringt.“ Nach dem offiziellen Teil des Jahresempfangs war noch lange nicht Schluss – die Gäste standen noch eine ganze Weile beisammen und diskutierten über das neue Logo und die vielen Ideen zur Stadtentwicklung.
Die Gäste und Protagonisten des Abends (von links): Dr. Gunther Quidde von der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, Moderator Lukas Bachmann, Steinaus Bürgermeister Christian Zimmermann, Schlüchterns Rathauschef Matthias Möller, Karsten Frick von der Agentur 10BrandsOnly und WITO-Vorstand Axel Ruppert. Es fehlt Thomas Rau von der Stadtverwaltung. Fotonachweis: Stadt Schlüchtern