Meilensteine in Schlüchterns Stadtgeschichte

Richtfest beim Kultur- und Begegnungszentrum / Gelände-Verkauf offiziell beurkundet

Gleich zwei Meilensteine in der städtebaulichen Entwicklung Schlüchterns wurden in den vergangenen Tagen gesetzt. Der Verkauf des Langer-Areals an die Fuldaer Werner-Gruppe ist nun offiziell beurkundet. Ein Stück weiter ist man bereits im hinteren Bereich des einstigen Langer-Geländes. Beim Kultur- und Begegnungszentrum (KUBE), das die Stadt in Eigenregie errichtet, wurde bereits Richtfest gefeiert.

„Das ist ein großer Tag für Schlüchtern und seine Bürgerinnen und Bürger“, sagte Bürgermeister Matthias Möller bei der offiziellen Besiegelung des Grundstück-Verkaufs an die Werner-Gruppe, die sich mit ihrem 40-Millionen-Konzept gegen fünf Mitbewerber durchgesetzt hatte. In den vergangenen Monaten wurde das Konzept weiter verfeinert. Die allgemeine Gemengelage mit Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie ließen Stadt und Investor die Pläne noch einmal überarbeiten.

Nun wird in Verlängerung der Grabenstraße der Eingang zu der Fußgängerzone und dem Pocket-Park auf dem Langer-Gelände mit einem Rundbogen gestaltet. Das ist eine sichtbare Erinnerung an das ehemalige Obertor an dieser künftig wichtigen Durchgangspassage.

Die drei Wohneinheiten in der Bahnhofstraße werden mit Staffelgeschossen und Flachdächern ausgestattet. Darauf kann umfangreich Solarthermie installiert werden. In den Häusern findet bezahlbarer, barrierefreier Wohnraum Platz. Ansonsten gibt es einen bunten Gebäude-Mix für Wohnen, Handel, Gewerbe, Büros und Gastronomie. Zusätzlich sind Grünflächen, ein Park mit Spielplatz und Teich sowie eine Fußgängerzone geplant. Der Riegel in Kombination mit dem im Bau befindlichen Kultur- und Begegnungszentrum gebe der Stadt Sicherheit und Stabilität.

Der „Langer-Deal“ sei somit erfolgreich abgeschlossen und das vorgestellte Projekt werde wie geplant umgesetzt, betonte Möller. Baubeginn ist für das späte Frühjahr 2023 vorgesehen. 

Nach nur einem Jahr Bauzeit konnte derweil im Kultur- und Begegnungszentrum (KUBE) Richtfest gefeiert werden. „Wir bauen in Rekordgeschwindigkeit ein ultramodernes und hochkomplexes Gebäude – und das als Stadt. Von der Planung über die Genehmigung bis zum heutigen Richtfest war es ein langer und herausfordernder Weg. Jetzt haben wir aber erst Halbzeit und noch einiges vor uns.“ Möller verglich das KUBE mit der Elbphilharmonie: „Wenn Sie also das nächste Mal durch Hamburg fahren, dann denken Sie daran: So ein schönes Gebäude steht auch hier zuhause in unserem Schlüchtern“, gab er den Gästen des Richfestes mit auf den Weg. 10 Millionen Euro soll das Gebäude kosten, 5,2 Millionen Euro sind durch Fördergelder gedeckt. Im KUBE vorgesehen sind: eine Tagesstätte für 85 Kinder, ein Seniorenbüro, das Familienzentrum Check-In, die Weitzel-Bücherei, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), die Europa Akademie, ein Kino und ganz oben die Erlebniswelt, die Besucher nach Schlüchtern anziehen soll. Betrieben wird das KUBE von der eigens gegründeten Stadtentwicklungsgesellschaft. Deren Geschäftsführer Werner Bensing versprach, dass das KUBE und seine Angebote für eine gesteigerte Lebensqualität und mehr Arbeitsplätze sorgen wird.

Rückblickend auf die beiden Großereignisse in den vergangenen Tagen sagt Bürgermeister Möller: „Wir haben schon sehr viel erreicht. Und auch wenn wir noch nicht fertig sind, wird schon bald der Tag kommen – dann können wir alle stolz auf das Erreichte sein.“


Ein Meilenstein für Schlüchtern